Wie alles begann...

Die Geschichte der JF Unter-Schmitten

Anfangsstunden der Jugendfeuerwehr und des “Lindenbaumfestes”: Zelten einiger Jugendlicher auf dem Martinsberg.
Anfangsstunden der Jugendfeuerwehr und des “Lindenbaumfestes”: Zelten einiger Jugendlicher auf dem Martinsberg.

Es zeugte von sehr viel Weitsicht des Vorstandes und vom Tatendrang der ersten Jugendlichen. Es spiegelte aber auch den allgemeinen gesellschaftliche Entwicklung wieder, als in den früher 80er Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr Unter- Schmitten die Idee reifte, den Bestand der Wehr durch die Gründung einer Jugendfeuerwehr langfristig abzusichern. Das Durchschnittsalter der Einsatzkräfte war im Laufe der Jahre immer weiter angestiegen. Allen war klar, dass junge Leute für den aktiven Dienst gewonnen werden müssen. Zumal es an interessierten Jugendlichen nicht mangelte. Vor allem der damalige stellvertretende Vorsitzende Friedel Lotz war einer Verfechter dieser Idee und fand mit Walter Berk einen engagierten Mitstreiter, der bereit war, das Amt des Jugendwartes zu übernehmen ("Der Vorstand meinte, ich sollte das machen…!"). Schon 1983 gab es erste "inoffizielle" Aktionen wie beispielsweise die Teilnahme einiger Jugendlicher an Festumzügen oder ein Zeltlager am örtlichen Lindenbaum. Alle zwei oder drei Wochen trafen sich die Jugendlichen, um Fahrzeug und Material der Feuerwehr kennen zu lernen. Das Fahrzeug war bis 1987 ein kleiner VW-Bus mit Ersatzteilen von mehreren Fabrikaten, an den viele Feuerwehrleute mehr oder weniger gute Erinnerungen haben… Unter der Federführung von Jugendwart Walter Berk und dessen Stellvertreter Thomas Schmidt wurde am 1. Januar 1984 die Jugendfeuerwehr Unter-Schmitten offiziell gegründet - mit zunächst elf Jugendlichen. Ein Jahr später sind es schon 22 Jugendliche, darunter auch vier Mädchen.

Erster Wettkampf noch in Turnschuhen

1984 in Geiß-Nidda nahm eine Gruppe der Jugendfeuerwehr Unter-Schmitten erstmals an einer Stadtmeisterschaft teil.
1984 in Geiß-Nidda nahm eine Gruppe der Jugendfeuerwehr Unter-Schmitten erstmals an einer Stadtmeisterschaft teil.

Nach nur wenigen Wochen nahm die frisch gegründete Jugendwehr im März 1984 an einem ersten Wettkampf in Nidda teil. Heiko Meier, Robert Uhl, Joachim Uhl, Jörg Ußner und Oliver Reinhard schlugen sich beim Kuppeln von Saugschläuchen tapfer und belegten den achten Platz unter allen damals 14 Niddaer Jugendfeuerwehren.

Im Juni 1984 nahmen Unter-Schmittener Jugendliche erstmals am Zeltlager und den Stadtmeisterschaften statt, die in Geiß-Nidda stattfanden. Hier belegte die Unter- Schmittener Gruppe mit dem 14. Platz immerhin nicht den letzten Platz. Allerdings zeigte sich beim ersten Wettkampf, dass noch die Erfahrung fehlte. Die Mannschaft trat in Turnschuhen zur Übung nach der FWDV 4 an, was natürlich einen deftigen Punktabzug gab. Bei den Lagermeisterschaften am folgenden Samstag zeigten die Jugendlichen Kämpferherz und sorgten für eine große Überraschung. Beim ersten Zeltlager sofort der erste Platz: Da waren der damalige Stadtbrandinspektor Adi Jäger und der damalige Stadtjugendwart Martin Edelmann sprachlos. Oliver Reinhard hatte als zielsicherer Elfermeterschütze maßgeblichen Anteil an diesem ersten Erfolg.

1988 bereits Vize-Stadtmeister

1984 und 1985 besuchten die Jugendlichen die Berufsfeuerwehr der amerikanischen Streitkräfte in Hanau.
1984 und 1985 besuchten die Jugendlichen die Berufsfeuerwehr der amerikanischen Streitkräfte in Hanau.

Schon im ersten Jahr knüpfte die Jugendfeuerwehr Kontakte zur Berufsfeuerwehr der amerikanischen Streitkräfte in Hanau. Deren Leiter Theo Spahn - Bruder der beiden Unter-Schmittener Bürger August und Karl Spahn – unterstütze die Gründung der Jugendwehr, übernahm eine Patenschaft und lud die Jugendlichen zu einem ersten Besuch der Feuerwache und des Fliederhorstes am 18. April 1984 nach Hanau ein. Die Besichtigung und Vorführung der riesigen Fahrzeuge bis hin zu Flughafen-Löschfahrzeugen, das Aufzeigen der Unterschiede zwischen amerikanischen und deutschen Normen und die Besichtigung von Hubschraubern war für alle Teilnehmer ein tolles Erlebnis. Ein Jahr später folgte ein zweiter Besuch in Hanau. 1985 waren der Jugendfeuerwehr mittlerweile so viele Jugendliche beigetreten, dass man zur Stadtmeisterschaft und zum Zeltlager nach Borsdorf mit zwei Gruppen fahren konnte. Der sechste und der neunte Platz bei nahezu 20 teilnehmenden Gruppen zeigten, dass man aus den Fehlern des Anfangsjahres gelernt hatte. In den Folgejahren sammelte die Jugendwehr Erfahrung und Wettkampfpraxis. Der Trend bei den Platzierungsergebnissen zeigte deutlich nach oben. Schon 1988 bei den Stadtmeisterschaften in Ulfa war die Jugendfeuerwehr Unter-Schmitten eines der besten Teams und musste sich ganz knapp nur einer Gruppe aus Ober-Lais geschlagen geben. Im gleichen Jahr zeigte ein 2. Platz beim Kreispokalwettkampf in Karben, dass die Gruppe auch im Wetteraukreis schon ganz vorne mitmischen konnte.

Mitte bis Ende der 80er Jahre beschäftigten sich die Jugendlichen aber nicht ausschließlich mit der feuerwehtechnischen Ausbildung, sondern auch mit weiteren Aspekten der Jugendarbeit. Ein Kartenkundeseminar, eine Umweltschutzwoche im heimischen Wald, Disco-Abende und Kappenabende sowie Ausflüge zu den Karl-May-Festspielen nach Elspe sorgten für Abwechslung. In der Winterzeit blieben die Mitglieder ebenfalls nicht untätig. Hier war es vor allem das Holzbrennen, das sowohl Sozialverhalten als auch die Kreativität der Jugendlichen förderte. Vor allem Jörg Ußner zeigte hier sein künstlerisches Talent und brannte mit viel Geduld tolle Bilder. Außerdem lernten Walter Berk und einige Jugendliche das Siebdrucken.

Erstes Zeltlager in Unter-Schmitten

1989 war die Unter-Schmittener Feuerwehr selbst Gastgeber für alle Niddaer Jugendfeuerwehren und lud im Juni erstmals zum Zeltlager rund ums örtliche Sportheim ein. Sportlich betrachtet war diese Veranstaltung mit einem sechsten und einem neunten Platz keine große Sache. Gesellschaftlich war es jedoch ein riesiger Erfolg. Das halbe Dorf war an diesem Wochenende auf den Beinen und verfolgte die Wettkämpfe oder half aktiv mit bei der Bewirtung von mehr als 300 Jugendlichen und Betreuern. Die Jugendlichen hatten beim Zelten auf der Wiese hinter dem Sportheim großen Spaß.


1990 erstmals auf Landesebene

Der nächste Meilensteil in der Geschichte der Jugendfeuerwehr Unter-Schmitten war ein Jahr später die erste Teilnahme bei den Landesmeisterschaften. Aufgrund des zweiten Platzes bei den Kreismeisterschaften in Burggräfenrode hatte sich die Jungenmannschaft für den Wettkampf im nordhessischen Korbach qualifiziert. Anfang September starten die Jugendlichen und deren Eltern mit einem großen Bus Richtung Edersee. Mit einem neunten Platz unter 37 hessischen Spitzenteams zeigte die Gruppe, dass sich die hiesige Jugendfeuerwehr in nur sechs Jahren nach ihrer Gründung in die Spitzengruppe der hessischen Jugendfeuerwehren gekämpft hatte. 1991 setzten die Jugendlichen -mittlerweile vom Ehrgeiz gepackt - noch eins drauf. 17 Jungen und mit 13 fast ebenso viele Mädchen machten mit und bildeten drei Gruppen. Damit zählte Unter-Schmittenzu den mitgliederstärksten Jugendabteilungen im gesamten Wetteraukreis. Von acht besuchten Wettkämpfen ging die Wehr fünfmal als Sieger vom Platz. Die drei größten Erfolge waren der Sieg beim Kreis-Sportwettkampf, der stimmungsvolle Triumph mit dem ersten Sieg bei einer Stadtmeisterschaft und dem Sieg bei den Lagermeisterschaften am Folgetag sowie der zweite Platz sowohl der Jungen- als auch der Mädchen-Mannschaft bei den Kreismeisterschaften. Wieder hatte sich eine Gruppe für die Landesmeisterschaften qualifiziert, die diesmal in Breuberg-Sandbach im Odenwald stattfanden.

Stimmungsvolle Empfänge

Ehrenrunde durch Unter-Schmitten...
Ehrenrunde durch Unter-Schmitten...

In den Folgejahren etablierte sich die Jugendfeuerwehr Unter-Schmitten als erfolgreiche Jugendwehr auf Stadt- und Kreisebene. Dem Gewinn der Stadtmeisterschaften 1991 folgten auch Siege in den Jahren 1992, 1993 und 1995. Thomas Schmidt, mittlerweile Vorsitzender und Wehrführer, holte die Jugendlichen mehrfach nach großen Erfolgen mit Traktor und Anhänger ab und bereitete ihnen einen stimmungsvollen Empfang mit anschließender Feier am Gerätehaus. Auch auf Kreisebene setzten die Jugendlichen Zeichen und gewannen 1994 und 1996 den Günter-Vogt-Pokalwettkampf sowie 1995 und 1996 die Kreismeisterschaft. 1995 und 1996 qualifizierte sich erneut jeweils eine Mannschaft für die Landesmeisterschaft, wobei 1995 - wieder in Breuberg- Sandbach – ein hervorragender sechster Platz erreicht wurde.

Grandioses Fest zum 10-jährigen Bestehen

Das zehnjährige Bestehen eines Vereins wird üblicherweise nicht sonderlich groß gefeiert. Anders bei der Jugendfeuerwehr Unter-Schmitten. Der agile Vorstand um Thomas Schmidt und Walter Berk stellte 1994 ein Fest auf die Beine, das alle Erwartungen übertraf. Der Disco-Abend am Freitag und der Kommersabend am Samstag mit anschließendem Tanz mit den "Amigos" sorgten jeweils für gut gefüllte Zelte. Und auch der wolkenbruchartige Regen am Samstagabend konnte die Stimmung nicht vermiesen. Heiko Meier und Martin Rüb krempelten die Ärmel hoch, zogen rund ums Zelt Entwässerungsgräben und bewahrten die Gäste im Zelt vor nassen Füßen. Waren die ersten beiden Tage schon sehr erfolgreich, übertraf der Sonntag alle Erwartungen. Zur "Beach-Party" war das Zelt mit kleinen Plastik-Pools und mit Sand hergerichtet worden. An diesem Pfingstsonntag kamen die Besucher in Massen, die Stimmung war hervorragend. Norman Grauling kassierte Eintritt - stilecht ausgestattet mit Taucherbrille und Schnorchel. Einen Schuss Sonnenmilch gab's gratis… Ende der 90er Jahre folgten weitere Erfolge bei diversen Wettkämpfen. Die Jugendlichen und ihre Betreuer übten äußerst fleißig und feierten auch über die Stadt- und Kreisgrenzen hinaus Erfolge, beispielsweise jeweils den ersten Platz 1997 und 1999 bei den offenen Ortsmeisterschaften von Schotten oder 1998 bei einem Kreispokalwettkampf in Wolferborn und bei den offenen Ortsmeisterschaften in Glauberg. 1999 und 2002 klappte es mit einem Platz ganz oben auf dem Siegerpodest auch wieder bei den Stadtmeisterschaften, 2000 und 2001 sogar bei den Kreismeisterschaften in Assenheim beziehungsweise in Dauernheim und 2004 beim City-Cup in Limeshain.

Mädchen auf dem Vormarsch

Aufgrund der guten Ergebnisse bei den Kreismeisterschaften vertrat Unter-Schmitten in den Jahren 2000 und 2001 sowie von 2005 bis 2008 den Wetteraukreis bei den Landesmeisterschaften. Seit 2006 sorgen hier vor allem die reinen Mädchenmannschaften für großartige Leistungen.


Die Teilnahme an den Landesmeisterschaften 2008 bildete dabei den bisherigen Höhepunkt. Mit dem ersten Platz bei den Mädchen und dem zweiten Platz bei den Jungen qualifizierte sich die Jugendfeuerwehr erstmals sogar mit zwei Mannschaften für den Landeswettbewerb. Wie schon so oft war Korbach Austragungsort. Und mit dem dritten Platz bei den Mädchenmannschaften landete seit langer Zeit wieder eine Mannschaft aus dem Wetteraukreis auf dem Siegerpodest. Unter allen in den vergangenen 25 Jahren absolvierten Wettkämpfen ist diese Bronzemedaille auf Landesebene der bisher größte und bedeutendste Erfolg. Alle, die dabei waren, sind heute noch sehr angetan von der Freude und dem überschwänglichen Jubel bei der Siegerehrung. In 25 Jahren Jugendfeuerwehr

war das für einige der bislang schönste Moment.

Tolle Osterfreizeiten und stimmungsvolle Zeltlager

In Lauterbach
In Lauterbach

Die Teilnahme an Wettkämpfen und die unzähligen Übungen vorher bildeten in den vergangenen Jahren den Schwerpunkt der Arbeit in der Jugendfeuerwehr. Doch darüber hinaus gab und gibt es zahlreich weitere Aktivitäten im Sinne einer guten Ausbildung und einer unterhaltsamen Freizeitbeschäftigung sowie zur Förderung der Sozialkompetenz der Jugendlichen.

In den Anfangsjahren waren es beispielsweise Ausflüge zu den Karl-May-Festspielen in Elspe, die für Abwechslung sorgten. Heute ist es auch schon mal eine Fahrt in eine Eishalle oder ins Schwimmbad. Allem voran sind Jahr für Jahr die Jugendfreizeiten - meist in den Osterferien - und die Zeltlager im Rahmen der Stadtmeisterschaften kameradschaftliche Höhepunkte. Darauf freuen sich die Jugendlichen das ganze Jahr. Und vom Geist, der von diesen Tagen ausgeht, lebt das Team die ganze Saison. Vor allem die Wochenendfreizeit in den Osterferien hat seit Jahren eine wichtige Bedeutung. Sie bildet den Auftakt einer jeden neuen Saison. Mit ihr stimmen sich Jugendliche und Betreuer auf die bevorstehenden Übungen und Wettkämpfe ein. Ob Lauterbach, Büdingen, Wirberg, Ronneburg, Wegscheide oder Hubertus: Von allen Jugendherbergen könnten die Teilnehmer sicher viel erzählen.

“Kellerparty”

Stadtmeister!
Stadtmeister!

Für Jugendwart Carsten Stroh ist besonders die erste "Kellerparty" auf dem Wirberg ein Erlebnis, das er so schnell nicht vergessen wird. Zwar sei im Keller nicht viel Platz gewesen, wo man mit ein paar Mann feiern konnte. Aber man sei fündig geworden. Neben der Gefriertruhe war ein kleiner Verschlag, in den sich alle wunderbar reinpressen konnten. Viel Platz blieb nicht, zumal die Deckenhöhe nur 1,50 Meter betrug. Aber mit Musik und kühlen Getränken sei es zu einem tollen, unvergesslich Erlebnis geworden. Bei den Zeltlagern gab es in 25 Jahren schon derart viele Stimmungs-Highlights und unzählige schöne Erinnerung, dass an dieser Stelle nicht näher darauf eingegangenen werden kann. Alle Teilnehmer sind sich Jahr für Jahr einig: Wenn die Samantha-Fox-Fahne im Wind flatterte, war's schon immer schön…

Verstärkt auf die Wünsche der Jugendlichen eingehen

Die Jugendfeuerwehr bei Oktoberfest-Umzug
Die Jugendfeuerwehr bei Oktoberfest-Umzug

Das Spektrum der Arbeit in der Jugendfeuerwehr ist breit. Satzungsgemäß besteht die Jugendarbeit zu 50 Prozent aus feuerwehrtechnischer Ausbildung. Die andere Hälfte ist mit "allgemeiner Jugendarbeit" überschrieben. Diese hat sich in den vergangenen 25 Jahren sehr verändert. Während früher die Tätigkeiten von Kreis- oder Landesverbänden empfohlen wurden, was sich in Siedrucken, Holzbrennen und Umweltschutztagen niederschlug, versuchen die Betreuer heute stärker, den Wünschen der Jugendfeuerwehrmitglieder nachzukommen. Zum Beispiel möchten die Jugendlichen aktuell gerne einmal auf eine Kartbahn fahren. $Seit einigen Jahren finden regelmäßig auch Kurse für Rettungsschwimmen und für Erste Hilfe statt. Bei der feuerwehrtechnischen Ausbildung ist seit einiger Zeit die Jugendflamme eine wichtige Ergänzung zu den Wettkämpfen.

Die Jugendflamme ist ein dreistufiges Ausbildungsprogramm für Jugendfeuerwehrangehörige. Weniger ein Wettbewerb, sondern eher ein Stufenprogramm, das eine alters- und wissengerechte Ausbildung ermöglicht. Das Bestehen der einzelnen Stufen wird durch das jeweilige Abzeichen nach außen dargestellt. Auch Themenarbeiten, die mit der Feuerwehr nicht direkt in Verbindung stehen, insbesondere bei der Stufe III, sollen das Spektrum der Jugendfeuerwehr nach außen präsentieren. Beispielsweise müssen die Jugendlichen an einem öffentlichen Auftritt teilnehmen. Das hat in Unter-Schmitten erfreulicher Weise dazu geführt, dass seit drei Jahren ein Mädchen-Tanzgruppe der Jugendfeuerwehr regelmäßig an der örtlichen Faschingsveranstaltung teilnimmt und sich zwei Jugendliche dem örtlichen Männerballett anschlossen.

Prägender Faktor im Dorfleben von Unter-Schmitten

Lindenbaumfest
Lindenbaumfest

Die Jugendfeuerwehr Unter-Schmitten hat in den vergangenen 25 Jahren wie kaum ein anderer Verein das Geschehen im Dorf gestaltet und geprägt - nicht nur für Kinder und Jugendliche im entsprechenden Alter. Die Jugendfeuerwehr ist zum Aushängeschild für Unter-Schmitten geworden und hat unser Dorf und die gesamte Stadt Nidda bereits zehn Mal auf Landesebene sehr positiv repräsentiert. Für die Kinder und Jugendlichen ist die Feuerwehr die zentrale Anlaufstelle im Ort mit sehr hoher integrativer Wirkung. Hier lernen Heranwachsende - egal welchen Alters, Geschlechts, Rasse und Religion - füreinander da zu sein und als Gruppe und in der Gruppe erfolgreich zu sein. Natürlich gab es in all den Jahren auch Konflikte und Meinungsverschiedenheit. Diese wurden jedoch immer sachlich diskutiert ohne zu eskalieren. Neben diesen sozialen Aspekten der allgemeinen Jugendarbeit ist die Jugendfeuerwehr – vordergründig die originäre und wichtigste Aufgabe - die Existenzsicherung für die Einsatzabteilung. Von den derzeit 29 aktiven Einsatzkräften waren 26 zuvor Mitglied der Jugendfeuerwehr gewesen. Dies alles zeigt, welche hohe Bedeutung die Jugendfeuerwehr heute in Unter-Schmitten hat und wie schwer die Verdienste der Jugendwarte, ihrer Stellvertreter und aller Vorstandsmitglieder wiegen. Den Großteil der Arbeit schulterten bisher vor allem die beiden Jugendwarte Walter Berk und Carsten Stroh. Darüber hinaus ist die Jugendarbeit heute aber auch der arbeitsintensivste Bereich des Feuerwehrvereins- der Freiwilligen Feuerwehr Unter-Schmitten e.V.. Daher darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass die Vorstandsmitglieder in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten unter Herrmann Meuer und Thomas Schmidt maßgeblichen Anteil am Erfolg der Jugendfeuerwehr hatten und unter der Führung des neuen Vorsitzenden Martin Franz in den kommenden Jahren weiterhin haben werden.

 

Die feuerwehrtechnische Ausbildung, die Pflege der Kameradschaft sowie vor allem Spaß und Freunde am gemeinsamen Gestalten der eigenen Freizeit – egal ob bei Übung, bei Wettkämpfen oder bei sonstigen Aktivitäten – müssen weiterhin oberste Priorität genießen. Die Erfolge stellen sich dann von selbst ein. In den zurückliegenden 25 Jahren trat die Jugendfeuerwehr Unter- Schmitten bei 183 Wettkämpfen an und stand dabei 41 Mal ganz oben auf dem Siegertreppchen. Große Erfolge wurden dabei jedoch nie als Erfolg nur der einen oder der anderen Gruppe gefeiert, sondern immer als Erfolg aller. Neid und Missgunst untereinander ist den Jungen und Mädchen fremd. Das war schon vor 25 Jahren so und wird heute mehr denn je gepflegt. Jeder freut sich mit und für den anderen. Und – falls etwas misslingt - jeder leidet auch mit und für den anderen. Dieses miteinander Freuen und miteinander Leiden ist der wahre Grund für die Faszination, die diese Jugendfeuerwehr ausstrahlt. Bisher überwogen die freudigen Augenblicke. Möge dies auch in Zukunft so sein.

 

Steffen Schneider, Mai 2009